Lidija Nikčević: Stanica

Great Britain

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

FRANCE

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Germany

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Italia

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Albania

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Poland

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Russia

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Slovakia

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Sweden

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

Slovenija

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić

North Macedonia

Das Schwindelgefühl des Soren Kierkegaard

I

 

Ich gehöre zu jenen, die den Mut hatten,

sich mit der eigenen Unwissenheit abzufinden.

Ich bin ein vortrefflicher Mensch mit

eklatanten Mängeln, ein unvollendeter Kosmos.

Ich, Victor Eremita, habe keine Angst davor, dass man mich

zu der Stunde lädt, in der die Künste betrachtet werden.

Ich predige. Ich behaupte, nichts Neues zu entdecken,

und dennoch betrachtet man mich mit Misstrauen.

Ich sage, dass die Epochen beendet sind,

dass alle Bezeichnungen längst verbraucht sind.

Mir Originalität vorzuwerfen ist zwecklos.

In meinem tatsächlich nichtigen Denken kopiere ich

bloß die Formen. Ich befasse mich mit dem

vermeintlichen Verstehen. Ich kann nur wartenauf

eine Bewegung, die alles entscheidet.

 

II

 

Man muss, meine ich, in die Antike zurückkehren,

um schreiben zu können. Ich versöhne in mir

die Zivilisationen. Stur wühle ich in den Wörtern,

nach der Geburt der Wahrheit,

als werde gerade das von mir erwartet.

Ich bin ein Sterblicher, überhaupt nicht anders

als die anderen. Bloß, auch wegen dieser Zeilen, ein bisschen dreister.

Ich suche in den antiken Schriften nach der

Schroffheit meines Verstandes. Wenn ich lese, bekomme ich oft

ein banges Gefühl. {Oder ist es etwa mehr als ein Gefühl?)

Mir ist bewusst: Wenn ich die Griechen nicht verstehe,

werde ich mich selbst nicht finden; dann zähle ich mir die Wörter

der Physiker auf, bis ich bei der Vernunft angelangt bin.

Kein Wort lässt sich wirklich übersetzen.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Not der dänischen Sprache

zu Ruhm verhelfe oder ob ich selbst beginne, Übersetzer

zu erschaffen.

Immer wieder komme ich zwischen diese Ufer:

Jeder meiner Schritte ist der Eingang zu einem Antiquariat.

 

III

 

Ich wähle die Wirklichkeit, in die ich meine Gedanken

setzen werde. Das Land ist einfach unerträglich; unerträglich,

wie sich die Sünden der Ahnen

auf so engem Raum summieren. Ich mache einen Bogen

um diese Wirklichkeit, wie jeder taktvolle Fremde,

halte Abstand zu den sichtbaren Lüsten. Daher

kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Reichen sind,

wer die Verführer, Handwerker, Weisen,

die Armen und die Schufte. Ich bin kein Teil

ihrer Vergnügungen und Verzweiflungen.

Ich bin der Erschaffer unbekannter

Verse über unsere gemeinsame Armut.

Als solcher, würde ich sagen, habe ich

die Wahl:

entweder mich närrisch den Gesetzen des Weltalls zu

widersetzen oder mich

ein für alle Mal mit dieser aufgenötigten Welt auszusöhnen.

Aus dem Montenegrinischen von Jelena Dabić